Am 23. Oktober fand der 20. Oberbank Linzmarathon 2022 in oberösterreichs Landeshauptstadt statt.
Ein äußerst gelungenes Event ging hier vergangenes Wochenende von der Bühne und Zigtausende Laufbegeisterte waren mit am Start. Wie der Linzmarathon 2022 für mich war, erzähle ich dir in diesem – sehr persönlichen – Blogbeitrag.
Fangen wir aber von vorne an. 🚀
Oktober 2021: Was ist ein Marathon?
Zugegeben, im Oktober 2021 begann die Reise zum Linzmarathon 2022, ohne dass ich selbst etwas davon ahnte. Es war ein Oktober, wie jeder andere auch … nur eine Sache war anders … irgendetwas legte in mir einen Schalter um und ich stellte mir die Frage: Willst du ernsthaft so weitermachen? Willst du ernsthaft irgendwann so sterben? 🤨
Okay, vermutlich war dies zu diesem Zeitpunkt nicht der Höhepunkt meines Lebens, aber die oben genannten Fragen stellte ich mir dennoch.
Ich fühlte mich in meiner Haut nicht mehr wohl, hatte ein paar Kilogramm zu viel auf den Hüften, gesunde Ernährung war mir ein Fremdwort und ich konnte mich selbst nicht mehr ausstehen. Das war für mich ein Zeichen, um etwas dagegen zu tun – ich schrieb mir selber einen Leitsatz und diesen versuchte ich, um alles in der Welt umzusetzen.
Dieser lebensverändernde Satz steht nach wie vor, in meiner iPhone Notizen App und lautet: „ich werde mich mehr bewegen„.
Die unbewusste Reise zum Halbmarathon in Linz 2022
Gestartet mit 90 kg und einem BMI von ca. 29,5 begann ich meine 2 Liter Himbeersaft 🧃 am Tag gegen Wasser auszutauschen. Dies versuchte ich übrigens bereits öfters – warum es diesmal geklappt hat, lag vermutlich an meiner plötzlich vorhandenen Disziplin.
Um mich aber mehr zu bewegen, nahm ich mir vor, jeden Abend 1-3 km zu gehen – in einem sehr gemütlichen Tempo, damit ich mir nicht beinahe die Lunge raushusten muss. 🫁
Dezember 2021 – das Weihnachtsmonat der Sünden
Nach ca. 1,5 Monaten Verzicht auf süße Getränke und zusätzlichen kleinen Spaziergängen bemerkte ich, dass mir 4 kg auf der Waage fehlten. ⚖️ Ein mega Erfolg, mit dem ich nie gerechnet hätte.
Und nun war es so weit – ich habe Blut geleckt!
Trotz des Duftes der Weihnachtskekse und anderen Leckereien in der Nase hatte ich nur meinen einen Satz vor Augen … ich werde mich mehr bewegen (!!!) – na gut.. ein paar Weihnachtskekse waren schon auch drinnen (..aber bewusst).🍪
Das tägliche Gehen bereitete mir so viel Freude, dass ich anfing, etwas weniger Ungesundes zu essen und mich noch mehr zu bewegen – so fing ich an, regelmäßige Wanderungen am Wochenende zu unternehmen, um meine überschüssigen Kilos etwas weiter runterpurzeln zu lassen. 🚶🏻♂️
Ein weiterer Monat später – es war Jänner 2022
10 Kilo!! 10 kg waren weg.. und das in bloß 2 Monaten ohne großem Aufwand – ok zugegeben, das mit dem Aufwand ist relativ, weil das Wandern für mich keine Qual, sondern eine Freude war. 🔥
Eine weitere Erkenntnis auf meiner Reise war dann, dass ich mit gezielter Ernährung den Jo-Jo-Effekt entgegenwirken könne und mit Sport eventuell meinen Körper regenerieren kann. Man muss wissen, ich war bis August 2021 Kettenraucher mit einem Verschleiß von 30 Zigaretten 🚬 am Tag. Wahnsinn.
Der erste unbewusste Trainingslauf für den Linzmarathon 2022
Ich wusste noch immer nichts von meinem Glück an der Teilnahme und versuchte gemütlich eine 2 km Runde zu laufen – „versuchte“ ist ein passender Begriff dafür.
Nach 27 langen Minuten habe ich es mit einer Pace von 13:30 geschafft, die 2 km abzuschließen … Aufgeben? Kam nicht infrage! Ich dachte, das wäre eine gute Lauf-Zeit. 😅 Meine Lunge brannte jedoch wie Hölle.
Lange Rede, kurzer Sinn – ich blieb dran – konsequent! 💪
August 2022 – was ist bisher passiert auf meinem Weg zum Linzmarathon 2022
Nun, meinen Entschluss zur Teilnahme am Linzer Halbmarathon 2022 fiel ziemlich genau Anfang August.
Kurzum: Ich war 27 kg leichter als noch im Oktober 2021 – ernähre mich äußerst bewusst und gesund 🌱 – war regelmäßig laufen und konnte bereits eine Pace von 06:00 Minuten auf 10 km vorweisen. 🏃♂️
Auch nahm ich in der Zwischenzeit an Events wie Linzathlon & Innsbruckathlon von Beat The City sowie beim Wings For Life Worldrun teil. Ich fühlte mich nun bereit, einen Schritt weiter zu gehen – doch wie?
Achtung: Falls du mehr über meine Reise vom Übergewicht zum Idealgewicht wissen möchtest, lass einen Kommentar da – evtl. schreibe ich noch einen ausführlicheren Beitrag darüber. Eines vorweg: es war kein Wundermittel im Spiel – nur harte Arbeit.
Ein Trainingsplan musste her!
Im Internet findet man Trainingspläne zur Genüge – letztendlich habe ich mich für den Trainingsplan von fitforfun.de entschieden: in 10 Wochen zum Halbmarathon
Dieser Plan beinhaltet ca. 4 herausfordernde Einheiten pro Woche und ich habe es – bis auf einen Lauf – geschafft, alle Trainings in meinen Alltag zu integrieren. Neben perfektem Zeitmanagement braucht es da eine ordentliche Portion Disziplin. ⌚️
Glaub mir – ich habe gekämpft.
Aber ich blieb dran! Es war nun mein Ziel, den Halbmarathon unter 2 Stunden zu finishen und dafür gab ich beim Training alles. 💥
23. Oktober 06:00 Uhr früh – der Wecker für den Linzmarathon 2022 läutet
Etwas unmotiviert, müde vom 10-Wochen-Trainingsplan und mega nervös wachte ich von meinem unliebevollen Weckton auf. Die letzten Tage schonte ich mich jedoch etwas und achtete darauf, meine Kohlenhydratspeicher zu füllen. 🥖
Nun die letzten Minuten vor dem Halbmarathon 2 Honigbrötchen 🍯 schmieren und ab zum Bahnhof.
Michael – der weltbeste Fotograf und mein Blogkollege 📸 – und meine Freundin begleiteten mich zu meinem Halbmarathon. Seelische Unterstützung war hier besonders wichtig und ich konnte behaupten, ich habe meinen eigenen Fanclub dabei.
Nervös und völlig angespannt wurden wir vom perfekt organisierten Shuttlebus vom Linzer Hauptbahnhof 🚌 zum Start des Halbmarathons gebracht.
Ich konnte mich in Ruhe auf den Lauf einstellen, mich aufwärmen und zeitnah zum Start begeben – alles lief total reibungslos ab und hierfür ein großes Lob an die Veranstalter!
Stress mit der Startnummernausgabe hatte ich auch keinen, da diese bereits am Freitag und Samstag erfolgte. Die Ausgabe der Startnummern fand in der Tips Arena in Linz statt. Zusätzlich war eine kleine Marathonmesse organisiert worden.
Der Startschuss fiel!
Es war so weit – es ging los! 🏃♂️
Ich kann es nicht anders beschreiben, aber es war ein Traum – ein Traum, der in Erfüllung ging. Plötzlich war all die Anspannung weg und ich hatte nur eines vor Augen: das Ziel! Und aus Angst wurde auf einmal pure Freude – gefühlt habe ich die gesamte Strecke lang gegrinst.
Ich habe alles gegeben und habe all meine Kraft ausgeschöpft, um meine persönliche Bestzeit hinzulegen und ja – ich habe es geschafft! 🥵
1 Jahr Training, davon die ersten Monate unbewusst und die letzten Wochen bewusst, haben es mir ermöglicht, einen Halbmarathon zu laufen. Emotionen waren an diesem Tag genug vorhanden und als ich im Ziel eintraf, konnte ich meinen Augen kaum glauben.
Ich habe es geschafft, den Halbmarathon in 1 Stunde und 40 Minuten zu finishen .. mit einer Durchschnitts-Pace von 4:45!
Mein Fazit zum Halbmarathon
Es war mega – eines meiner größten Erfolge auf meiner Reise und dieses Erlebnis hat einen riesen Platz in meinem Herzen eingenommen.
War es heftig? JA!
War es das wert? OHJA!
Bleibe ich weiterhin dran? UND WIE!
Tut mir noch immer alles weh? Mhm!
Werde ich wieder mitmachen? AUF JEDEN FALL!
Am Streckenrand standen jede Menge Zuschauer die unermüdlich allen Athleten zugejubelt haben. Es war ein so tolles Erlebnis und auch ein unbeschreibliches Gefühl, mit dem Laufen andere Menschen zu begeistern – danke für die tolle Unterstützung! Ohne die Zuschauer wäre es kein Event, sondern ein normaler Trainingstag. 🤩
Ich habe mich bereits für den nächsten Linz Halbmarathon angemeldet und falls du auch Lust bekommen hast – hier der Link zu allen Infos: Linz Marathon 2023
Auch findest du auf der Website alle weiteren Daten, Kennzahlen, Bilder und Videos. In unserer Galerie direkt unten am Beitrag findest du ein paar Fotos von mir (Fotocredit: Michael / www.muatsdrawig.at)
⛔️ Ein Minuspunkt an das Event: Die Fotos vom Eventfotografen sind, finde ich, ein Witz. Kostet viel und ist nichts besonderes – da ist der Sportograf (siehe Beitrag vom mjam Linzathlon) bei anderen Events um einiges besser… schade – zum Glück war Michael dabei und schoss tolle Fotos!
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